ericht zur Tiefburg Handschuhsheim / Datum: 13.02.2016
Anwesende: G.E.T Micha, Peps, Steffi, Sonja
P.I.R Germany Anke, Marion, Volkmar
Geschichtlicher Abriss:
Die Tiefburg Handschuhsheim liegt im Heidelberger Stadtteil Handschuhsheim. Das genauere Erbauungsdatum der Burg ist unbekannt, liegt jedoch vermutlich im 12.Jahrhundert. Bereits im 30 jährigen Krieg in Mitleidenschaft gezogen, wurde die Anlage 1689 im Pfälzisch-Orleanischen Erbfolgekrieg bis zur Unbewohnbarkeit zerstört. In den Jahren 1910 – 1913 wurde die Burg von Ihrem damaligen Besitzer Graf Raban von Helmstatt wieder aufgebaut. Seit 1950 obligt die Verwaltung und Nutzung der Burg dem Stadtteilverein Handschuhsheim, der sie verschiedenen kulturellen Veranstaltungen und Festen zur Verfügung stellt.
Besonderheiten:
1. Der letzte des Geschlechts von Handschuhsheim, Ritter Johannes (Hans)V. , geriet bei einem Fest auf dem Heidelberger Schloss mit Friedrich von Hirschhorn aneinander. Kurz danach, am 14 Dezember 1600, kam es auf dem Heidelberger Marktplatz zu einem blutigen Drama, bei dem Johannes V. so schwer verwundet wurde, dass er am 31. Dezember 1600 in der Burg Handschuhsheim verstarb. Seine Mutter war über den Tod ihres Sprösslings so verzweifelt, dass sie die Hirschhorner Familie verfluchte, auf dass diese ebenfalls aussterben möchte. Und tatsächlich blieb Friedrich der letzte seines Geschlechts, das 1632 ausstarb.
2. 1770 machte der Besitzer der Tiefburg, Freiherr Johann Ferdinand von Helmstatt, durch Zufall eine äußerst merkwürdige Entdeckung: In einem Hohlraum im Untergeschoss des Standerkers entdeckte er das Skelett eines Ritters, der aufrechtstehend in seiner prachtvollen Ritterrüstung eingemauert worden war. Neben der wertvollen Rüstung sollen sich auch seine Waffen, sowie ein Laib Brot und ein Krug Wasser in der Nische befunden haben. Genutzt hat dies dem Ritter nichts, denn seine Hände waren gefesselt gewesen. Leider wurden Keine Untersuchungen angestellt und sowohl die Knochen als auch die Rüstung sind bis heute verschollen.
Interessanterweise wurde ausgerechnet in der Burg Hirschhorn das vielleicht weibliche Pendant zu dem Fund entdeckt, als im 19. Jahrhundert bei arbeiten das Skelett einer gefesselten Frau gefunden wurde. Doch auch hier fehlen Hinweise jeglicher Art, sodass die Identität beider Personen unbekannt bleiben muss.
(Herrenhaus)
Planmässig erreichten wir die Burg gegen 17 Uhr und trafen auf unsere Ghosthunter – Kollegen von P.I.R Germany. Nach der Begrüßung des Vereinsvorsitzenden Herrn Genthner, dem Kastellan der Burg und einem weiteren Vereinsmitglied, wurden uns die zugänglichen Bereiche der Burg gezeigt. Dazu gehörten der gesamte Burghof, der Nordkeller des Herrenhauses, sowie der Standerker einschließlich des kleinen Kellergewölbes, dass heute die einfache Replik der Ritterrüstung zeigt. Freundlicherweise durften wir auch einen Blick in das Kellergewölbe des Brunnenhauses und der Ritterstube des Herrenhauses werfen.
Da es immer wieder regnete und auch sehr windig war, beschlossen wir, unsere Basis im Nordkeller aufzuschlagen.
Beim folgenden Aufbau wurde eine Kamera am oberen Treppenende beim Eingang in das Herrenhaus platziert.
Ein Movetest mit Ferro – Fluid, Thermometer und Kompass positionierten wir am Zugang zur Ritterstube, welcher mit einer Dash Cam überwachte wurde. Ein weiterer Movetest, ein Sandpendel, wurde so platziert, dass die IR Cam diesen im Fokus hatte.
Die zweite DVR – Kamera wurde im Erdgeschoss des Standerkers ausgerichtet, der laut einiger Schriftquellen zeitweise als Kapelle genutzt wurde. Diese überwachte einen weiteren Movetest der aus verschiedenen Elementen bestand.
Die letzte DVR – Kamera überwachte den Fundort des Ritters.
Als der Aufbau gegen 21.30 Uhr geschafft war, begannen wir mit der Untersuchung:
1. Inaktives SIT IN / Nordkeller, anwesend: Beide Teams
Beobachtungen: KEINE
Wahrnehmungen:KEINE
2. Aktiv Untersuchung / Nordkeller, anwesend: Beide Teams
Beobachtungen: Siehe Fotos und Screenshots
Wahrnehmungen: KEINE
3.Erdgeschoss Standerker / Nur G.E.T
Beobachtungen: Ausschläge der K2 Meter konnten zunächst der IR Cam zugeordnet werden. Später wurden von Sonja weitere EMF Werte von 10 mG registriert.
Wahrnehmungen: Klopfgeräusche aus dem Treppenhaus wurden von Steffi und zu einem weiteren Zeitpunkt auch von Sonja wahrgenommen. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass Wassertropfen das Geräusch verursacht haben.
4. Standerker Untergeschoss / Nur G.E.T
Beobachtungen: Micha registrierte einen kurzen EMF Wert von 15mG.
Wahrnehmungen: Geruch von Rauch wurden von Sonja und Micha registriert (siehe Videodokumentation). Dieser wurde als Geruch von Schwarzpulver beschrieben. Peps erwähnte, diesen beim Aufbau der Station auch schon registriert zu haben.
6. Balustrade – Nördlicher Außenbereich / Beide Teams
Beobachtungen: Micha fällt plötzlich die Zusatzleuchte von der Kamera zu Boden, welche in der Blitzschiene fest verankert war.
Wahrnehmungen: KEINE
7. Nördlicher Außenbereich / Nur Peps, Steffi, Sonja (G.E.T)
Beobachtungen: Schatten bewegten sich vom Eingangstor in Richtung Eingang des Herrenhauses. Nach Rücksprache mit den anderen (PIR Germany und Micha), welche sich zu diesem Zeitpunkt im Kellergewölbe des Herrenhauses befanden, wurde auch von der Wahrnehmung einer Person auf der Treppe berichtet.
Die Auswertungen:
Bei den Auswertungen zeigten sich visuell eine Vielzahl interessanter Phänomene, bei denen sich die Möglichkeit, dass es sich um Staubpartikel oder nachtaktive Insekten handelt, nahezu ausgeschlossen werden kann. Insbesondere eine Anomalie der aufgezeichneten Daten der IR – CAM 1, welche eine „Silhouette“ zeigt, die sich von rechts nach links bewegt, ist erwähnenswert (siehe Dokumentation).
EVP mussten gänzlich verworfen werden. Durch den Regen und den Wind war eine fehlerfreie Auswertung nicht möglich.
Weitere nicht im Bericht erwähnte Fotos können bei Facebook eingesehen werden.
Movetests zeigten keine Auffälligkeiten.
Fazit:
Insgesamt war es eine interessante Untersuchung mit guten visuellen Aufzeichnungen, begleitend von persönlichen Erlebnissen vor Ort. Die Frage nach der Identität des Ritters konnte hier nicht geklärt werden und bedarf weiterer Untersuchungsreihen. Wir bedanken uns bei Herrn Genthner und allen verantwortlichen Personen, die uns die Möglichkeit gegeben haben diese Untersuchung durchzuführen. Ein weiterer Dank geht an das befreundete Team P.I.R Germany für die tolle und reibungslose Zusammenarbeit.