Paranormale Untersuchung des Schloss Tarasp am 20.07.2013
In der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts wurde Tarasp als Wohnsitz genutzt. Die Herren von Tarasp waren aus der Gegend des Comer See´s ins Egadin gezogen. Im Jahre 1239 gelangte die Festung an die Grafen von Tirol und ab 1464 war Tarasp eine österreichische Grafschaft.
Noch heute prangt der Reichsadler am Palas und eine Schrift verkündet: „Hie Estereih“. Später wechselten die Besitzer recht häufig und in den folgenden Jahrzehnten wurde alles geplündert. Die Dorfbewohner zerkleinerten alles an Holz zu Brennholz.
Um 1900 stand das Schloss da, dem Verfall preisgegeben. Testamentarisch vermachte Lingner das Schloss dem letzten König Friedrich August III. Des Königreichs Sachsen. Dieser lehnte jedoch das Legat ab, worauf das Erbe dem kunstsinnigen Freund von Lingnera, Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein in Darmstadt zufiel. Ernst Ludwig sowie sein Sohn Ludwig mit seiner Ehefrau Prinzessin Margaret haben dieses Schloss geliebt und jahrelang gepflegt. Nach dem Tod der Prinzessin 1997 übernahmen die Familie von Moritz von Hessen und dessen Kinder Mafalda, Heinrich Donatus, Elena und Phillip das Erbe und kümmerten sich weiterhin um den Unterhalt der Burganlage.
Dr. Lingner
Lingner der Erfinder von Odol lies in der früheren Waffenkammer eine große Konzertorgel einbauen. Er wollte ein klingendes Schloss aus Tarasp machen. Leider war es Dr. Lingner nicht möglich sein Schloss nach der Renovation zu bewohnen. Als alles zu seinem feierlichen Empfang bereit war, verstarb Dr. Lingner unerwartet am 05. Juni 1916.
Die Lage des Schlosses war schon einmalig. So etwas hatten auch wir noch nicht gesehen. Alles war recht verwinkelt und sehr gut erhalten, obwohl wir im Gespräch zudem erfahren haben, dass in den Wintermonaten das Schloss nicht beheizt wird. Vor allem die Bäder oder der dort betitelte Musikraum die Dr. Lingner hatte einbauen lassen waren atemberaubend. Herr Lingner wollte ein „klingendes Schloss“ daraus machen und lies zudem eine Orgel einbauen, welche in allen Bereichen im Schloss zu hören sein sollte.
Nachdem wir die Vorabbegehung abgeschlossen war, fingen wir nach einer kurzen Besprechung an, unser Equipment aufzubauen. Im Flur (1OG) entschieden wir uns die Base einzurichten. Im Musikzimmer, wo sich die Orgel befand wurde ein Movetest und ein akustischer Bewegungsmelder positioniert. In die „Alten Küche“ kam ebenfalls ein Movetest und wurde zusätzlich mit einer IR Night Shot Kamera überwacht. Auch das positionieren von IR Night Cams im Schlafzimmer von Dr. Linger, der Flur im 1 OG und dem Speisesaal wurde in Angriff genommen. Die Spiegelreflex wurde abwechselnd in verschiedene Räume gestellt.
Wir starteten mit der Untersuchung im besagten Musikzimmer. Als wir den Raum betraten, wurde der akustische Bewegungsmelder ausgelöst, welcher sich am anderen Ende des Raumes, in der Nähe der Orgel befand. Es wurde überprüft ob wir selber diesen ausgelöst haben könnten, was aber vom Radius, welcher der Bewegungsmelder eingrenzte, nicht möglich war.Wir begannen mit einem Sit In. Micha konnte eine Temperaturschwankung im Bereich der Orgel messen. Sie fiel von 17,4°C auf 14,6°C ab. Auch hörte Micha Schritte im angrenzenden Gang. Zwischen dem Sit In und der Aktiv-Untersuchung, fand Peps später auf den EVP´s den Namen „Strawinsky“.
Nun folgte die Aktiv-Untersuchung im Musikzimmer um 22.28 Uhr. Peps neue Batterien in der Digi Cam waren mit einem Schlag leer und C. äußert sich, Stimmen hinter Micha wahrgenommen zu haben. Peps verspürte eine unangenehme Kälte. Auch hier fand C. bei der Auswertung ein deutliches Klopfen auf den EVP´s.
Weiter ging es zu einer Aktiv-Untersuchung in dem Raum mit dem wertvollen Kronleuchter aus Meranoglas. C. sah einen merkwürdigen Schatten hinter Peps. Wie sich dann später im Gespräch herauskristallisierte, hatte Peps genau den selben Schatten in einem anderen Raum gesehen. Einen Mann in merkwürdig gebückter Haltung. Messungen ergaben keine nennenswerten Ergebnisse.
Nach einer kurzen Pause wurde die Untersuchung im Speisesaal fortgeführt. Nun fragte Peps nach dem Namen Theodor. Nachrecherchen zur EVP „Strawinsky“ ergab, dass es wohl einen Theodor Strawinsky gab. Er war ein russischer Kunstmaler und wurde 1907 in Sankt Petersburg geboren. Er kam mit der Familie vor dem ersten Weltkrieg in die Schweiz und lebte später in Frankreich. Während des zweiten Weltkriegs wurde er in ein Auslieferungslager gesteckt. Mit Hilfe verschiedener Freunde kam er 1943 nach Genf in die Schweiz. Dort starb er 1989.
Bevor wir diese Untersuchung beendeten sah auch Andy einen großen Schatten bei C. und Franz an der Türe, welches er auch im Clip nochmals näher beschreibt.
Weiter ging es im Lingner Schlafzimmer und im Frauenschlafzimmer um 23.16 Uhr. Hier hört C.Stimmen, die aber unsere Diktiergeräte nicht aufzeichnen konnten. Erneut sah Micha einen Schatten auf dem Gang. Bei der Aktiv-Untersuchung waren Peps Batterien wieder leer und der Bewegungsmelder, welcher in der Nähe des Bettes positioniert war, ging mit einmal an. Auch hier wurde gleich überprüft, ob nicht wir diesen ausgelöst hatten. Wir hatten ihn tatsächlich nicht ausgelöst.
Nun untersuchten wir die alte Küche. Hier machte nun A. Akku schlapp. Anfangs haben alle im Team ein klares Klopfen vernommen, welches wiederum aus dem Raum nebenan oder dem Gang definiert wurde. Hier findet Peps bei den Auswertungen wie jemand „Micha“ sagte. (siehe Clip) Auch ein „Hallo“ wurde analysiert. Ein weiteres deutliches Klopfen stellte sich später als Fenster heraus, welches von Andy festgestellt wurde.
Weiter Untersuchungen im Gang des 2 OG, in der Kapelle, aber auch dem Raum mit der Zisterne ergaben keine Auffälligkeiten.
Fazit der Untersuchung: Es war mal wieder eine tolle Untersuchung, wo wir weitere Erfahrungen sammeln konnten. Die häufigen Schattensichtungen verschiedener Team Mitglieder waren schon beeindruckend, was leider Fototechnisch nicht festgehalten werden konnte. Wiederum waren die Sequenzen des Überwachung – Systems durchaus sehenswert und das auslösen der Bewegungsmelder blieb auch jedem im Kopf. Alles in allem zeigt sich, das jede Untersuchung anders ist und man nie im Vorfeld sagen kann, was man alles erfahren wird.