Schloss Hohenstadt (2018) DE

PU Hohenstadt (II) 28.07.2018

Gemeinschafts-PU mit Lost Voices

Am 28.07.2018 besuchte das Team das wunderbare Kleinod der Familie Adelmann zum zweiten Mal (1. Untersuchung in 2017). Nach der Ankunft am frühen Abend kam das Team in den Genuss, sogar in Räume bzw. Bereiche des Schlosses Zutritt zu bekommen, die in der Regel nicht zugänglich sind. Dazu gehörten beispielsweise das zweistöckige Kellergewölbe und das Bedienstetenhaus, in dem zeitweise bis zu 20 Bedienstete gewohnt und gearbeitet hatten. Nach kurzer Rücksprache begann dann der Aufbau, nach dessen Abschluss Micha die Gräfin nochmals interviewte.

Equipment:

DVR-Cams

Geburtenzimmer

Treppenhaus

Erkerraum („Kapellenerker“)

Raum in Richtung „Kachelzimmer“ (hier soll die Sichtung einer „Weißen Dame“ und eines Herrn mit Zylinder stattgefunden haben)

Movetest

„Kapellenerker“

„Sichtungsraum“ (White Lady)

Geburtenzimmer

Im Vorfeld einigten sich die beiden Teams darauf, dass sie in kleinen Gruppen agieren wollten. So begannen um 22.00 Uhr die Untersuchungen mit Team 1 (Micha, Erik, Amir), die ins „Gartenhaus“ beim Heckengarten gingen und Team 2 (Anja, Peps, Marisa), die sich im Geburtenzimmer aufhielten.

Für die Untersuchungen wurde jeweils eine Dauer von 45 Minuten vereinbart.

Im Gartenhaus berichtete Team 1 von diversen Knackgeräuschen im Mittelraum, zudem schlug (wie schon bei der 1. PU 2017) das Parascope an. Ein weiteres Geräusch konnte noch im Verlauf debunked werden, da es von einem Insekt verursacht wurde. Während der Aktiv-Sitzung forderte Micha nach wiederholtem Knacken die Wesenheit auf, doch bitte von der Empore herunterzukommen. Nur Augenblicke später reagierte das Parascope, welches unten in der Raummitte stand. Leider wurde der weitere Untersuchungsverlauf zu sehr beeinträchtigt von einem Feuerwerk und einem Open-Air-Event, die beide in der Nähe stattfanden.

Im Geburtenzimmer konnte Team 2 keine Reaktionen der Geräte beobachten. Doch verspürte Peps kurzzeitig Unterleibsschmerzen und ein Schwindelgefühl. Im „Kachelraum“ änderten sich scheinbar die Lichtverhältnisse. Die erwähnten Unterleibsschmerzen sind ein Phänomen, das ebenfalls bereits bei der ersten Untersuchung in sehr starkem Ausmaß aufgetreten war.

Der zweite Teil fand für Micha, Anja und Erik (Team 1)  im Kellerbereich des Bedienstetenhauses statt, während sich Peps, Amir und Marisa (Team 2) das Treppenhaus im Haupthaus (Erdgeschoss) vornahmen.

Im Kellerbereich konnte Team 1 keine Auffälligkeiten beobachten. Auch ein Spirit Box-Test verlief negativ, es kam zu überhaupt keiner Reaktion.

Im Treppenhaus hingegen löste das Parascope aus. Peps und Marisa berichteten, dass sie ständig das Gefühl hatten, das im 1. Obergeschoss Bewegung wäre. Allerdings ist das 1. OG des Schlosses tatsächlich privat bewohnt, insofern stellt sich die Frage, inwieweit sich Geräusche aus den Wohnungen in das Treppenhaus übertragen können. Marisa erschrak einmal, als sie glaubte, dass jemand durch das Erdgeschoss huschen würde.

Der dritte Teil teilte sich auf in Team G.E.T. im „Kapellenerker“ und Lost Voices im Treppenhaus. Im „Kapellenerker“ stand das Parascope im Türrahmen zwischen den Museumsbereichen. Peps und Marisa fragten gezielt nach Namen, da es Gräfin Anne ein besonderes Anliegen war herauszufinden, um wen es sich bei der „Weißen Dame“ handeln könnte. Auch versuchte das Team mittels Klopfgeräuschen eine Kommunikation aufzubauen. Tatsächlich ging dann das Parascope in kurzen Abständen immer wieder an und aus. Da es jedoch mit den Leuchtstäben aus dem „Kapellenerker“ heraus zu deuten schien, entschloss sich das Team ein Zimmer weiter zu ziehen. In diesem Raum hatte damals auch die Sichtung der „Weißen Dame“ durch eine Hochzeitsgesellschaft stattgefunden (siehe PU von 2017 und/oder Dokumentation von 2018). Peps, die sich in eine Ecke gesetzt hatte, berichtete davon, dass sie „entweder Spinnweben im Haar“ habe oder „jemand an meinen Haaren herumzupft“. Das Team fragte auch bewusst nach einem Jungen, der laut Gräfin Anne früh verstarb. Hier sei ebenfalls nochmals auf die erste Untersuchung verwiesen, bei der sich scheinbar ein Kind meldete (REM-Pod). Der Graf erzählte damals im Anschluss an die PU auf Nachfragen von Sonja bereits von einem Kind, das früh verstorben sei.

Wieder zusammengeführt, teilten sich die Teams kurzzeitig erneut. Micha und Erik verblieben im „Kachelzimmer“. Dabei verzichteten sie bewusst auf jegliche Technik. Beide nahmen im Verlauf gleichzeitig eine Lichtveränderung wahr, die unerklärlich blieb. Zudem bemerkten beide eine Veränderung der Atmosphäre im Raum und sie fühlten sich vom Geburtenzimmer aus beobachtet.

Gemeinsam entschlossen sich die Teams, nochmals in den unmittelbar aneinandergrenzenden Räumen „Geburtenzimmer“ und „Kachelzimmer“ zu agieren. Doch auch eine weitere Spirit Box-Session blieb erfolglos. Es gab, wie bereits beim ersten Versuch mit diesem Gerät, scheinbar überhaupt keinen Empfang. Micha fragte nochmals gezielt nach Namen und bot dem vermuteten Kind an, wieder mit dem REM-Pod oder den anderen Gegenständen zu spielen – ohne Ergebnis. Als gefragt wurde, ob sich die gräfliche Familie Adelmann hier sicher fühlen kann und ob besonders die Kinder geschützt sind, verspürte Erik plötzlich eine sehr intensive Wärme und ein starkes Kribbeln. Da sich jedoch im weiteren Verlauf keine erneuten Veränderungen ergaben, wurde die Untersuchung quasi termingerecht um 03.00 Uhr morgens beendet.

Die Gräfin hatte die Teams gebeten herauszufinden, ob es im Schloss jemanden/etwas gibt, der/das nicht will, dass sie dort ist. Kann diese Frage beantwortet werden?

Ergebnisse:

  • *Parascope-Ausschläge im Lusthaus (im Heckengarten) und im Erkerraum
  • *Diskussionswürdige Aufzeichnung durch das DVR-System im Erkerraum (siehe Videodokumentation)

Was für ein Unterschied zur ersten Untersuchung vor einem Jahr! Dies zeigt ganz einfach, dass paranormale Aktivität an einem bestimmten Ort absolut wandelbar ist. Ähnliche Erfahrungen haben wir schon an vielen Orten gemacht, die nicht nur einmal, sondern mehrfach von uns untersucht worden sind. Eigentlich kann also eine Aussage wie: „Dies ist ein Spukort!“ gar nicht getroffen werden. Es kann heute ein „Spukort“ sein – und morgen eben nicht. Dafür dann in einer Woche wieder. Haben „Geister“ Launen? Haben sie mal mehr, mal weniger Lust mit uns zu kommunizieren? Gibt es „gute“ und „schlechte“ Tage? Wovon ist Spuk abhängig? Warum präsentiert sich ein- oder derselbe Ort so unterschiedlich? Die Erlebnisse vor Ort scheinen die oben gestellte Frage zumindest teilweise mit aller gebotenen Vorsicht beantworten zu können: Es scheint nicht so zu sein, dass etwas im Schloss nicht möchte, dass Gräfin Adelmann dort lebt. Vielmehr scheint jemand auf sie aufzupassen, zumindest könnte man so die sehr intensive Wärme deuten, die Erik bei der Fragestellung praktisch als Antwort bekam.

Das Ghosthunter Explorer-Team dankt Anja und Erik von Lost Voices für die immer angenehme Zusammenarbeit. Besonderer Dank gebührt selbstredend Gräfin Anne und der gesamten gräflichen Familie Adelmann, die uns zum wiederholten Male erlaubt haben, dieses wundervolle, außergewöhnliche Objekt zu untersuchen.