Gemeinschaftsprojekt Schwarzeck – Sanatorium der Flüsterstimmen
Schon im Vorfeld dieser PU gab es ein paar Hindernisse, die hier nicht weiter diskutiert werden sollen. Vielleicht hat sich aber bereits zu diesem Zeitpunkt schon abgezeichnet, dass auch der Rest nicht ganz wie erwartet ablaufen würde…
Das Team erreichte die Location in Thüringen wie abgesprochen am Freitagnachmittag. Nach der nochmaligen mündlichen Versicherung, dass alles nach Plan ablaufen würde können, begaben sich das Ghosthunter Explorer-Team und das Ghosthunter Bayern-Team zusammen mit dem Vereinsvorsitzenden zum Objekt. Letzterer führte die Teams durch das ursprüngliche Sanatorium, das später zu einer Fliegerschule und dann zu einem Hotel ausgebaut worden war. Die ineinander verschachtelten Gebäude bilden eine enorme Grundfläche und auch organisatorisch standen die Teams vor einer Herausforderung. Da (von den Teams bezahlter) Strom aber mit entsprechenden Verlängerungskabeln zur Verfügung gestellt werden konnte, würde die Untersuchung trotz des eher desolaten Gebäudezustandes dennoch mit entsprechender Technik durchgeführt werden können. Bereits bei dieser Erstbegehung wurde entschieden, dass man die „Base“ am Besten in den ehemaligen Speisesaal legen sollte. Über die genaue Verteilung der Kameras etc. wurde noch nicht entschieden.
Nach der Begehung vereinbarten die Teams, dass man sich am nächsten Tag um 11 Uhr am Objekt mit dem Schwiegersohn des Pächters (Vereinsvorsitzenden) treffen würde, um die Schlüsselübergabe zu vollziehen.
Am Samstag traf das Team pünktlich ein. Der Schwiegersohn, im weiteren Verlauf M., erzählte noch ein paar Geschichten zum Objekt, so über den Tag verteilt in dem regelmäßigen Turnus in dem er wiederkam (alle zwei Stunden) u.a. dass sich einst ein Kindergarten im Objekt befunden habe, in dem die Kinder sehr schlecht behandelt worden seien. Ein 11jähriger Junge habe sich daraufhin umgebracht (ob im Gebäude blieb unklar; geschichtlich fixiert ist, dass die Großküche in der Schwarzeck auch Kindergärten der Umgebung versorgte). Dann hätten sich zwei Metzgerlehrlinge in das Gebäude begeben und der eine hätte den anderen mit einem Bolzenschussgerät umgebracht. Im weiteren Verlauf des Abends wurde aus dem Bolzenschussgerät ein Nagelschussgerät und einer der zwei habe sich vor der Polizei selbst umgebracht. Dann war noch die Rede von Table-Dance-Bars mit „Happy Ending“, Satanisten und Reichsbürgern, Puppen in Schaukelstühlen die „vorher nicht da waren“, Klopf- und Wassergeräuschen und Schlafgästen, die mit irgendetwas beworfen worden sein sollen. Zudem war ein hier lebender Obdachloser „mit dem Gesicht nach unten“ in dem Fluss unterhalb des Sanatoriums gefunden worden. Die Teams waren letztlich eher verwirrt, was vielleicht auch mit der Tatsache zu tun hatte, dass besagter M. tatsächlich alle zwei Stunden nach Schlüsselübergabe wieder auftauchte, mit dem Vorwand „Fledermäuse fotografieren“ zu müssen.
Spätestens nach dem Aufbau war dies von Seiten der Teams eher hinderlich. Schließlich waren die Kameras und Audiogeräte installiert, der Plan war, das Gebäude für die Dauer des Abendessens zu verlassen und sich dann im Gebäude zu verteilen – wenn sich noch jemand Zutritt verschaffen würde, wäre dies auf jeden Fall insbesondere hinsichtlich der Audioaufnahmen ungünstig. M. zeigte sich einsichtig und die Teams verließen das Gebäude mit „scharfen“ Überwachungsgeräten für gut 1 ½ Stunden. Zudem war mit Fliegeralarm ein erstes Triggern versucht worden, unmittelbar, bevor alle die technischen Geräte einschalteten. Kaum waren alle zurück, war auch M. wieder da. Nochmal versuchte Micha ihm zu erklären, dass es für alle Beteiligten einfacher wäre, wenn M. nicht andauernd unangemeldet wieder das Gebäude betreten würde. Nachdem M. gegangen war, installierte das GHTB einen akustischen Bewegungsmelder am einzigen Zugang und die eigentliche Untersuchung begann damit gegen 20 Uhr abends im ehemaligen Speisesaal.
Vor allem eine Kommunikation über das Parascope verlief sehr interessant. Nachdem das Gerät von Anfang an untypisch reagiert hatte und lange Zeit rot leuchtend vor Anja vom GHTB stehengeblieben war, kam es zu einer kurzen Kommunikation als Sonja die offenbar anwesende Wesenheit bat, sich zu bewegen und dieser Bitte nach links hin Folge geleistet wurde (zuvor war das Parascope in die rechte Richtung „gelaufen“). Das Parascope meldete sich noch ein zweites Mal, nachdem nochmals mit Fliegeralarm getriggert worden war; dieses Mal blieben die Stäbchen an der Stelle stehen, aus der das Geräusch gekommen war.
Zumindest für das G.E.-Team sollte dies das einzige interessante Erlebnis an diesem Abend bleiben. Am Nachmittag hatten Micha und Sonja zudem im Wohnbereich eine Tür quietschen gehört – da der Wind aufgrund der großenteils zerstörten Fenster durch das Gebäude pfeift, hatten beide dem zunächst keine Bedeutung zugemessen. Um die quietschende Tür aber dennoch zu fixieren, begaben sie sich nach der Kamerapositionierung auf die Suche. Doch gab es in dem Gebäudeteil in dem sie sich befanden (bzw. auf dem Flur) keine Tür, die dieses Geräusch verursacht haben könnte. Sie konnten auch sonst keine Ursache feststellen. Auch ein kurzer K2-Ausschlag soll hier nicht unerwähnt bleiben. Für diverse Klopfgeräusche konnte nicht immer eine unmittelbare Ursache gefunden werden, allerdings ist hier eine tierische Einwirkung bzw. durch Wind verursachtes Geräusch nicht auszuschließen. Immer wieder klagten die einzelnen Teammitglieder auch über psychosomatische Schmerzen, so z.B. Kopf- oder Herzschmerzen.
Die Teams teilten sich anschließen auf: GHTB begab sich in den Gebäudeteil mit der Diskothek, G.E.T. wollte sich zunächst noch einmal den Teil mit den Wohnungen vornehmen.
Doch trotz stetiger Bemühungen und wechselnder Standorte wollte sich für das Team keine echte Beziehung zum Gebäude herstellen lassen. Nachdem Sunny, Micha, Peps und Sonja ziemlich ziellos durch das Gebäude gelaufen waren, entschied sich das Team, zunächst zur Base zurück zu kehren. Das Team wollte mit den anderen die weitere Vorgehensweise beratschlagen; ein weiterer Trigger-Versuch mit extra besorgtem Klinikmaterial erschien ihnen lohnenswert. Doch kaum hatten sich alle im ehemaligen Speiseraum verteilt, war Motorengeräusch zu hören.
M. kam ein weiteres Mal, es war gegen halb zehn. Doch jetzt überbrachte er eine ganz andere Botschaft: Der Vereinsvorsitzende (und damit sein Schwiegervater) habe es sich anders überlegt und die Teams sollten jetzt das Gebäude verlassen.
Komplette Fassungslosigkeit war die Folge. M. erklärte, seinem Schwiegervater wäre „die Sache jetzt doch zu heiß geworden“. Im weiteren Verlauf, der hier nicht wortwörtlich wiedergegeben wird, war u.a. noch die Rede von der „Staatsanwaltschaft“ und letztlich lautete der Befehl: Sofort abbrechen. Allgemeines Unverständnis machte sich unter den Teams breit, doch jeder Versuch der Intervention scheiterte. Die Untersuchung endete somit gegen 21.30 Uhr. Nachdem gegen 22.00 Uhr klar war, dass das Team trotz anderslautender mündlicher Vereinbarung das Gebäude verlassen musste, war der Abbau in Rekordzeit gegen 22.30 Uhr beendet.
Ergebnisse:
2 x Bewegungsmelder im Speisesaal
Weibliche Stimme nachmittags vor Verlassen des Gebäudes, unverständlich
Diverse Klopfgeräusche, leider kein Ausschluss zu evtl. schlagenden Fenstern oder Türen in allen Fällen möglich
EVP weibliche Stimme, unverständlich
Auf einer DVR-Cam in Richtung Wohnbereich fehlen 17 Minuten
EVP „Nein“ im Wohnbereich
EVP „…ja“ im Speisesaal (evtl. Name eines Teammitglieds)
Auffälliges Geräusch aus dem Speisesaal als wir ein Stockwerk höher gehen wollen
Leider gab es im Vorfeld der Untersuchung und insbesondere vor Ort sehr unschöne Missverständnisse bzw. leider hat sich unser Vertragspartner nicht an die ursprüngliche Vereinbarung gehalten. Sei dies einem weiteren Missverständnis geschuldet oder auch nicht, eine derartige Situation hat das Team seit seinem Bestehen noch nicht erlebt.
Wir wollen an dieser Stelle die – wie wir jetzt wissen – durchaus vorhandene Kritik an diversen Handlungsweisen des Verantwortlichen nicht weiter ausführen, zumal wir letztlich in die Hintergründe nicht involviert sind. Für uns ist Fakt, dass leider eine Vereinbarung nicht eingehalten worden ist. Für uns ist auch Fakt, dass wir als Team eine Menge Geld in diese Untersuchung gesteckt haben, die letztlich nur zu einem winzigen Bruchteil (zwei Stunden!!) stattgefunden hat. Der Vereinsvorsitzende war sich dieser Tatsache bewusst. Wir bedauern daher, an dieser Stelle tatsächlich keine Danksagung aussprechen zu können, zumal auch noch die angebliche Kommunikation mit einem anderen Team (vorgestellt als „Hater“ bzw. „Neider“) nach allem was wir nachvollziehen können, nicht der Wahrheit entspricht. Diese war ursprünglich als (ein) Grund für ein Beinahe-Storno angeführt worden.
In diesem speziellen Fall bedanken wir uns daher vor allem beim Gebäude, das uns in mindestens einer Situation (Parascope) einen sehr intensiven Moment geschenkt hat. Wir hoffen sehr, dass das Hauptinteresse allen Handelns der Verantwortlichen dem Gebäude dient und dass unsere Spende (die wir am Freitag geleistet haben, als das Ende am Samstag noch nicht vorhersehbar war!) ausschließlich dem Erhalt des ehemaligen Sanatoriums zugeführt wird