Kurhaus Sand (2020) DE

Aus einer einfachen, 1845 errichteten Schutzhütte an der Schwarzwaldhochstraße entstand eines der großen Grandhotels im Nordschwarzwald. Unter anderem waren die holländische Königin Wilhelmine oder auch Kaiserin Elisabeth zu Gast. Das immer wieder erweiterte Haus überstand die beiden Weltkriege und der Hotelbetrieb wurde bis 1994 durch die letzten Pächter Ernst und Amanda Wiedemann aufrecht erhalten. Bis 2005 waren dann nur noch geschlossene Gruppen zu Gast. 2007 starb Amanda Wiedemann, die bis zuletzt im Kurhaus gewohnt hatte. Seit dieser Zeit befindet sich das Haus in Verfall und teilt damit das Schicksal der anderen einstigen Hotelhochburgen an einer der bekanntesten Straßen Deutschlands.

Nach der planmäßigen Ankunft in Sand am frühen Abend übergab der Verwalter dem Team den Schlüssel. Nach einem kurzen Rundgang begann der Technikaufbau:

4er-DVR-System: Jagdsaal – Speisezimmer – Frühstücksraum – Gang zu den Treppen

HD: Zimmer im 2. OG

IR Sonja: Flur im 2. OG, danach mobil

IR Sunny: Wohnbereich Amanda Wiedemann

Weiter im Einsatz: diverse Audiogeräte, zwei Rem-Pods, K2, Parascope, weitere IR-Cams mobil

KODAK Digital Still Camera
KODAK Digital Still Camera

Die erste Untersuchungsstation bildete der Speisesaal, der sich im unteren Teil des Gebäudes befindet. Es handelt sich um einen beeindruckenden säulengestützten Saal, der in der Neuzeit (laut Aussage des Verwalters von einer Sekte; dafür findet sich leider kein Beleg) zu einer Art Kirche umgewandelt wurde. Recht schnell nachdem sich das Team im hinteren Bereich des Raumes verteilt hatte, meldete sich das Parascope in einer sehr auffälligen Weise. Es wirkte, als schaue sich jemand mit bedächtigen Pausen zwischen den einzelnen Richtungen, sehr sorgfältig die anwesenden Personen an. Dabei zeigte sich eine ungewöhnliche Abfolge der Leuchtstäbe, u.a. auch ein Flackern. Es machte den Eindruck, als befände sich eine Wesenheit beim Gerät, die dann jeweils zu den Teammitgliedern ging und die Leuchtstäbe dabei entsprechend schwächer werden ließ. Dann wieder zurück in die Mitte, und weiter zum nächsten Teammitglied. Es war an diesem ganzen Abend das einzige Mal, dass sich das Parascope meldete. Bei Erik und Sonja wurde es, als das rote Leuchtstäbchen bei ihnen ankam, sehr kalt und Sonja verspürte zudem kurzzeitig einen Schwindel. Die plötzliche, nicht aushaltbare Kälte veranlasste beide letztlich ihren Platz zu verlassen und sich einen weiter entfernten Standpunkt im Saal zu suchen. Die anderen empfanden die Kälte nicht in einem solchen Ausmaß. Als das Team den Saal schließlich verließ, wurde Sonja im Ausgangsbereich von der Seite her angefaucht.

Im Jagdsaal verteilten sich wiederum alle. Dieser 1905 eingerichtete vertäfelte Raum gehört sicherlich zu den schönsten Zimmern des Kurhauses, dessen Originaleinrichtung aus der Glanzzeit noch zu einem großen Teil erhalten ist. Sonja setzte sich auf einen Stuhl am Ende der langen Tafel, die sich mittig im Raum befand. Nach kurzer Zeit musste sie herzlich lachen und konnte nicht mehr aufhören. Ihr wurde schnell klar, dass es sich nicht um ihre eigenen Emotionen handelte; schließlich stand sie auf. Erik stellte sich neben denselben Stuhl und fing ebenfalls an zu lachen. Ebenso erging es Micha und Peps – offenbar hatte dort einmal eine Person gesessen, die sehr viel Spaß gehabt hatte… Auf Michas Aufforderung zu klopfen, ertönte als Antwort eine Art metallisches Klacken. Außerdem hatte Sunny das vage Gefühl, dass es sich in der Ecke des Raumes in der sie in einem Sessel saß, nicht so gemütlich anfühlte und Sonja den Eindruck, dass kurzzeitig einmal jemand in der Tür zu stehen schien.

Im zweiten Obergeschoss des moderneren Hoteltraktes hatten nahezu alle bei der ersten Begehung und kurzzeitig auch vor dem eigentlichen Aufbau eine gewisse Spannung empfunden. Außer eventuellen Klopfgeräuschen kam es aber zu keinen weiteren Geschehnissen.

Privatbereich, vorderer Teil: Trotz allgemeinem unguten Gefühl und kurzzeitigem Energieaufbau erfolgte keine technische Reaktion.

Das Team trennte sich dann für eine Abschlussuntersuchung. Peps, Micha und Sunny begaben sich noch einmal in den unteren Speisesaal. Erik und Sonja nahmen sich den hinteren Teil des Privatbereiches und schließlich die Wohnräume der Amanda Wiedemann vor.

Im Saal unten gab es keine besonderen Vorkommnisse, allerdings wurde Micha beim Verlassen des Saales ebenfalls angefaucht.

Allerdings kann hier – auch wenn vielleicht ungewöhnlich ist, dass nur zwei Personen und diese jeweils beim Verlassen des Saales – nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um eine Katze handelt. Es liefen mehrere Katzen außerhalb des Gebäudes herum und mindestens eine schien sich zeitweise auch im unteren Speisesaal zu befinden.

Im hinteren Teil des Privatbereiches nahmen sich Sonja und Erik zunächst die beiden Zimmer am Ende des Flures vor; außer einer gewissen inneren Anspannung und einem Druckgefühl, das beide gleichermaßen wahrnahmen, kam es ansonsten zu keiner messbaren Reaktion.

Im Wohn- und Schlafbereich der ehemaligen Hotelchefin hörten beide einmal Schritte auf dem Flur, sodass sie annahmen, dass die anderen zu ihnen kamen. Dies bestätigte sich nicht. Sonja und Erik waren fasziniert von den Privaträumen, die so wirkten, als käme die Besitzerin der zahlreichen persönlichen Gegenstände jederzeit wieder zurück.

Es folgte direkt im Anschluss der Abbau, sodass die Untersuchung kurz nach Mitternacht planmäßig beendet werden konnte.

Auffällig war, dass mehrere Geräte trotz neu eingelegter Batterien bereits unmittelbar nach Untersuchungsbeginn schon wieder ausfielen.

Ergebnisse:

Es wurden diverse EVP aufgenommen (siehe Video), die zu zahlreich und teilweise zu vage sind, um sie hier detailliert aufzulisten.

Vielen Dank an unseren Kollegen Erik, der sprichwörtlich keine Mühen gescheut hat, an der PU teilnehmen zu können und sich allen Widrigkeiten widersetzte ;).

Das Ghosthunter Explorer-Team bedankt sich bei Herrn Gramlich für das entgegengebrachte Vertrauen und seinen Einsatz für dieses leider zu wenig geschätzte Kleinod und Kulturdenkmal