Bericht Burgruine Altbodman (am 2.9.2023)
An einem späten Sommertag ging die Tour nahe Ludwigshafen zur Ruine Altbodman. Geschichtlich erscheint die Burg im 14 Jahrhundert. Die hochmittelalterliche Ruine entstand nach einem Blitzeinschlag auf der Vorgänger Burg, auf dem heutigen Frauenberg, während eines Familienfestes am 16. September 1307. In dem einhergehenden Brand kamen Mitglieder der Adelsfamilie und Mitglieder des Hegauer Adels um. Unter den Opfern waren Conrad, Katharina, Adelheid und Anna von Bodman, Gottfried von Kreyen (Krähen), Heinrich von Blumegg und die Ritter Hans von Bodman und Hans von Schellenberg
Die Sage lautet das die Amme den kleinen Johannes von Bodman in einen Kessel steckte und diesen aus dem Fenster warf. Der Kessel stürzte die Felsen hinunter, wo er in den Büschen schließlich hängen blieb. Heute sieht man an dieser Stelle einen Gedenkstein bei den Überresten der Burg. Den Kessel kann man dieser Zeit im Schloss Bodman bewundern.
Johannes von Bodman ließ nach der Katastrophe von 1307 die Burg gegenüber dem Frauenberg errichten. Ob es sich hierbei um den Überlebenden Johannes handelt ist nicht dokumentiert und gilt bis heute als Streitthema.
Auch von Kriegen blieb die Burg nicht verschont. Im Jahre 1643 wurde diese im 30 jährigen Krieg von dem damals französischen Stadthalter von Überlingen zerstört.
Ebenso ist in der Chronik nachzulesen, das die Burg durch mehrere Blitzeinschläge beschädigt wurde. Dies geschah wohl letztmalig im Jahre 1922 wo erneut eine Beschädigung der Burg festzustellen war.
Wir waren bei dieser betitelten OPEN – PU mit dem Standardequipment zur Burg unterwegs, da ja keine Stromquellen vorhanden sind und Peps meinte hierzu: Back to the Roots. Wir liefen, geparkt auf dem Nahe gelegenen Parkplatz, Richtung Ruine. Durch den Wald erreichten wir zu Fuß die Ruine mit Aussicht auf den Hintersee des Bodensees. Zu Beginn starteten wir die Vorbegehung der wäldlichen schönen Anlage und auch einige wanderlustige waren hier tags unterwegs. Erste Eindrücke konnten bei Tageslicht gesammelt werden und man war schon in Gedanken dabei, wo man etwaige Kameras oder Movetests aufbauen könnte.
Peps hat während der Begehung auf der Aussichtsplattform die tolle Aussicht genossen und konnte Anfangs noch keine speziellen Eindrücke mitteilen. Celina beschrieb den Front Zwinger der Burg als interessant, da sie sich dort bei dem Wohnturm befindlichen Fenstern beobachtet fühlte. Auch der Torbogen, welcher den Frontzwinger und den Oberen Burghof verbindet, würde sie gerne näher in den Fokus nehmen.
Sandi hingegen beschrieb das Torhaus als mögliche Ecke die überwacht werden sollte und schloss sich Michas Eindrücke an, da gerade der Obere Burghof näher untersucht werden sollte.
Peps und Celina recherchierten vor Ort nochmal wo der Gedenkstein zu finden ist, wo einst der Kessel stecken geblieben sein soll. Dieser befand sich einen Steinwurf entfernt und bestätigte nochmals das die Tragödie sich nicht auf der Ruine Altbodman zugetragen hat.
Wir starteten den Aufbau von drei Stationen.
Torhaus: Wildcam
Burghof : IR Cam Richtung Verbindung zum Frontzwinger inkl.1 Zusatz IR
Frontzwinger: Movetest (Salz / Wein / Brot / Kreuz)
Frontzwinger: Fullspectrum Cam inkl. 3 Zusatz IR die den Weg am Wohnturm überwachte
Noch stand die Sonne tief und Besucher, die an unseren Geräten vorbeigingen, zeigten sich sehr interessiert an unserem Hobby. So verging die Zeit bis zur Dämmerung mit netten Gesprächen. Wir starteten mit einem Sit In im Burghof und verteilten uns dazu. Im Aktiven Teil stellte Micha Fragen zur Ruine und wollte zunächst wissen, ob die anwesende Person oder Personen, die Burg so sehen wie wir, oder ob diese das Gebäude noch so sehen können wie zu Lebzeiten. Jedoch die aufgestellten Geräte wie „Flux“ und „Rem Pod“ zeigten keinerlei Reaktion. Auch etwaige EVP Aufzeichnungen gaben in den Analysen keinen Aufschluss darüber ob und wer anwesend ist.
Bei dem anschließenden Versuch zu triggern stand der Gedanke im Raum, die Situation von 1307 darzustellen. Auch wenn die Tragödie nicht auf dieser Burg passiert ist, will man nicht ausschließen das doch ggf durch das Feuer umgekommene Personen hier verweilen. Nachdem ein Unwetter abgespielt wurde, reagierte im ersten Moment niemand. Jedoch Micha hatte plötzlich einen Geruch von verbranntem Holz in der Nase und Celina die unweit von ihm stand, konnte diesen Eindruck bestätigen, während Peps ein paar Schritte weiter einen Essensgeruch wahrnahm, was sie dem Team mitteilte. Sandi die etwas abseits im Burghof sass und ständig Schritte aus dem Wald hörte (Tiere nicht auszuschließen), hatte derweil den Eindruck rechts von ihr ein Geräusch von Kleidung zu hören. Sie hatte darauf den Begriff “Leder” im Sinn. Auch direkt links von ihr hatte sie ein rascheln gehört, wie wenn jemand durch einen Schritt auf sich Aufmerksam machen wollte. Da wir jedoch im Freien verweilten konnte solche Geräusche nicht als Anomalie gedeutet werden.
Wir wechselten nun zum oberen Teil am Torhaus und starteten die Spirit Box Session. Sandi hatte hier die Rückmeldungen “alt”, “richtig”, „verbrannt“ und “ weggerannt” sowie “acht” (siehe Doku). Celina beobachtete das die Bilder welche sie machte teilweise verschwommen waren. Micha stieg auf die Aussagen von Sandi ein und teilte bei dem Wort „weggerannt“ mit, das er auch weggerannt wäre wenn so ein Feuer ausgebrochen sei und bezog dies nochmals auf die Tragödie von 1307. Die aufgestellten Geräte blieben weiterhin ruhig und man entschied sich den Front Zwinger aufzusuchen. Sind die Eindrücke dort immer noch die Gleichen?
Alle positionierten sich in der Nähe des aufgestellten Movetests. Hier waren wir sicher das hier jemand anwesend war und wollten gerne einen Namen oder einen Hinweis bekommen. Abwechselnd stellte jeder eine Frage und wir warteten jeweils ab ob wir eine Reaktion bekommen. Peps fiel auf das sich die Natur während unserer Befragung veränderte von windig und etwas rauer hin zu still. Hier hatten wir Vorort leider keine Rückmeldungen. Als wir uns auch hier einig waren, gingen wir über den Innenbereich des Wohnturms hinauf zur Aussichtsplattform.
Auch hier kam gleich die Spirit Box kam zum Einsatz und Rückmeldung hier war Anfangs der Name „Herold“ und der “Weg”. Ein YouTube Zuschauer, welcher unsere Doku gesehen hatte kommentierte dazu: Herolde waren wappenkundige Bedienstete und Botschafter auf einer Burg. Da würde auch die Aussage „der sie vertritt“ passen.
Micha verspürte eine plötzliche Traurigkeit, ihm war zum weinen zumute. Peps die sich den ganzen Abend versuchte auf die Location einzulassen, hatte eine sehr starke Energie wahrgenommen. Sie war der Meinung das Möglicherweise die Amme des kleinen Johannes bei ihr war und diese Emotionen sich auf Celina und Micha übertragen hatten. Man wollte nichts unversucht lassen und zum Abschluss nutzten Sandi und Micha die Spirit Planchette. Wir baten darum das uns eine Nachricht aufgezeigt wird. Die daraus entstandene Zeichnung ließ eine Antwort auf Celinas Frage vermuten. Das gedeutete gebrochene Herz (siehe Bild) wie es dort zu sehen war, beschrieb die Emotionen und die Stille, die wir an diesem Platz hatten. Für uns waren alle Fragen gestellt und wir beendeten hier die Untersuchung. Der Mond schien hell und malte seine Straße für unseren Heimweg auf das Wasser.
Die Ruine schien das GET-Team freudig willkommen zu heißen. Die Atmosphäre war auch in den späteren Stunden überhaupt nicht negativ.
Auch bei den Analysen der verschiedenen Diktiergeräte konnten keine klar erkenntlichen Aufnahmen gemacht werden die zur Diskussion geführt hätten.
Ergebnisse:
Interessant ist das Wort „Herold“ oder „Herolde“, was uns von einem netten YouTube Zuschauer erklärt wurde: Herolde waren wappenkundige Bedienstete und Botschafter auf einer Burg. Da würde auch die Aussage „der sie vertritt“ gut passen…
Die Untersuchungsreihe mit der Spirit Planchette und dessen gedeutetes Ergebnis „gebrochenes Herz“
Wir hatten eine Sequenz am Torbogen zwischen Burghof und Frontzwinger aufnehmen können. Ein zweimaliges Licht in kurzen Abständen ist zu sehen welches wir uns nicht erklären können. Eine natürliche Quelle oder für uns nachvollziehbare Ursache haben wir dafür nicht. Taschenlampe oder Tier schließen wir im Moment aus. Setzten jedoch eine Großes Fragezeichen dahinter, um was für eine Anomalie es sich handeln könnte. (siehe Doku)
Diese Untersuchung war geprägt durch eigene Eindrücke und Emotionen vor Ort, was schließlich auch nicht immer außer acht gelassen werden sollte. Die eigenen Sinne und empfinden gehören beim Ghosthunting auch dazu.