Burg Heinfels 23./24.09.17
Die mächtige Burganlage in Osttirol hat ihrem Ursprung im 13. Jahrhundert, wobei der Standort bereits wesentlich früher besiedelt war. Bis in die Neuzeit hinein hat die Wehranlage immer Um- und Ausbauten erfahren, wobei die Nutzung als Kaserne und anschließendem Armenhaus im 19./20. Jahrhundert letztlich zum endgültigen Verfall der Anlage führte. Bis 2005 war ein Teil der Burg noch durch einen Privatmann bewohnt. Heute präsentiert sich die Anlage als Bauruine; es ist geplant, bis 2019 ein Hotel und ein Museum einzurichten und die Burg so wieder einer Nutzung zuzuführen.
Um die Burg ranken sich etliche Sagen. Eine der bekanntesten ist die Sage vom unterirdischen Gang zum Gasthaus Heinfels, das unterhalb des Berges liegt. Der Burgschatz, der sich in diesem Gang verbirgt wird dabei ganz klassischen von zwei schwarzen Hunden mit roten Augen bewacht. Eine weitere Geschichte dreht sich um den Scharfrichter Othmar Krieger, der 1663 seinen Freund, den Raubmörder Thomas Hanns, nur verwundete anstatt ihn zu exekutieren. Auch wenn diese Geschichte der Burg zugeordnet wird, hat sie sich definitiv nicht hier zugetragen. Die Richtstätte lag 3 km entfernt; wohl aber wurden die Urteile auf der Burg gesprochen.
Die nächste Sage dreht sich um Heinrich den VI. (Peter Leiter sprach von Heinrich IV.???), der auf der Burg mit seiner jungen Gemahlin Katharina von Gara lebte. Heinrich soll sehr weichherzig gewesen sein, was seiner Gattin weniger gefiel. Schließlich ließ sie ihn auf seiner eigenen Burg einsperren, wo er 1454 verstarb. Sein Sohn Johann III. wiederum setzte daraufhin Katharina gefangen, warf sie aber schließlich ganz aus der Burg, da er diese selbst bewohnen wollte.
Im Oktober 2007 trug sich zu, dass zwei Burschen aus Innsbruck die Burg unerlaubterweise betraten, um auf ihr ein wenig zu chillen. Das Vorhaben wurde jäh unterbrochen, als sie durch „lautes Prasseln, Klatschen und Ächzen/Keuchen“ aufgeschreckt wurden und gar bei ihrem übereilten Abgang eine „gelbe Wolke“ über dem Turm ausmachten. Mindestens einer der Jungs soll die Aufregung äußerst schlecht verarbeitet haben. Direkt im Vorfeld darf erwähnt werden, dass sich die Anlage 2007 sicherlich in keinem nennenswert besseren Zustand als heute befunden hat und es somit absolut denkbar wäre, dass entsprechende Steinabstürze oder Ähnliches zu dieser Wahrnehmung geführt haben; auch in der Nacht, als das G.E.T. vor Ort war, kam es immer wieder zu derartigen Vorfällen.
Begleitet wurde das Ghosthunter Explorer-Team von Paranormalermittler Chris. Gegen 15 Uhr trafen alle an der Burg ein und wurden dort von Peter Leiter, dem Museumsleiter und Baukoordinator empfangen. Nach einer Führung durch die Anlage stellte sich schnell heraus, dass eine große Fläche der Burg nach wie vor stark einsturzgefährdet ist und deshalb nicht betreten werden konnte. Die Anlage, die vorrangig durch ausgelegte starke Bretter in den einzelnen Stockwerken begehbar ist, wurde zwar bereits teilweise gesichert (Kapelle, Burgherrenhaus), weist aber insbesondere im Burghof noch einen stark ruinösen Zustand auf. Nach der Führung wurde das Team von Peter und seinem Kameramann Alex interviewt, bevor sich alle dann an den Aufbau machten.
Zum Einsatz kamen:
Burgherrenhaus
– DVR 1er im ehem. Schlafzimmer des letzten Burgherren
– Movetest Weinflasche/Glas/Öffner/Karten/Ball/Bewegungsmelder ebenfalls im ehem. Schlafzimmer
Wohnbereich der Burg (Burghof)
– 2er DVR Küche und „Kornspeicher“/Zwischenraum
– Movetest im Rittersaal
Beim Aufbau im Burgherrenhaus hatte Sonja plötzlich den starken Eindruck, als würde ein alter Mann im Gehrock die Treppe hinaufkommen; sie glaubte diesen Mann sogar aus den Augenwinkeln gesehen zu haben. Micha meinte später, dass er auch Schritte gehört habe.
Ein weiteres Erlebnis während des Aufbaus trug sich zu, als Peps, Micha und Chris sich in den Kasernenbereich begaben, während Sonja im Burghof zurückblieb. Sie hörte plötzlich das sehr reale Geräusch eines sich bewegenden Riegels; als würde sich jemand Zutritt in die Burg verschaffen. Unmittelbar folgte auch der Eindruck, dass sich im hinteren Bereich der Anlage (der tatsächlich eine Tür nach außen aufweist, die aber fest verschlossen war und blieb) plötzlich sehr viel Bewegung aufbaute. Sie hatte das bestimmte Gefühl, dass jeden Augenblick jemand in die Burg treten würde – vergleichbar mit dem Erlebnis, dass das gesamte Team in Schloss Porcia in Kärnten hatte.
Das erste Sit-in fand im Burgherrenhaus statt; hier schlug das Parascope 2 x an und einmal ertönte ein Klopfen nach Aufforderung.
Im selben Haus im 2. Stock geschah nichts Nennenswertes, sodass sich das Team entschloss, die PU im Wohnbereich der Burg fortzusetzen.
Der später als „Kornspeicher“ bezeichnete Mittelraum im Erdgeschoss des ehem. Palas (Dreierraumfolge, „Rittersaal“, „Kornspeicher“, „Küche“) war das nächste Untersuchungsobjekt. Hier nahm das Team während der PU einen Lichtschein an der Tür wahr; unmittelbar danach meldete sich das Parascope.
Nach dieser Untersuchung teilte sich das Team in Zweiergruppen auf: Micha und Chris begaben sich in das mutmaßliche Gefängnis unter dem Wohnbereich, Peps und Sonja gingen in den ehem. Kasernenbau, um dort im Treppenhaus zu agieren. Bei den Beiden schien es erst relativ ruhig zu bleiben, obwohl von Anfang an eine Präsenz spürbar war. In einem Dialog wurden diverse historisch verbürgte Namen genannt; als „Maximilian“ fiel (in diesem Fall der Erbauer der Burg bzw. dessen Name) reagierte das Parascope sofort. Im weiteren Verlauf wurden sowohl Peps als auch Sonja mehrfach berührt an den Haaren und sie nahmen eine starke, scheinbar negative Energie wahr, die aus dem Flur zu kommen schien, der aufgrund der Baufälligkeit nicht betretbar war.
In der Zwischenzeit reagierte das zweite Parascope bei Chris und Micha unmittelbar, nachdem es abgestellt worden war. Dabei präsentierte es eine neue Variante: Das Licht wurde mal schwach, dann wieder stark nach Aufforderung und blieb im weiteren Verlauf direkt vor der als Movetest bzw. Triggerobjekt aufgestellten Weinflasche stehen. Auffällig war auch, dass es immer zum Inneren des Kellers grün und zur Tür hin rot leuchtete; es erschien Chris und Micha, als würde das grüne Licht für die Insassen und das rote Licht für den Wächter stehen.
Peps und Sonja begaben sich schließlich in den Rittersaal; Chris und Micha übernahmen den Kasernenbereich, in dem zuvor die beiden weiblichen Teammitglieder agiert hatten.
Im Rittersaal schien es zunächst wieder ruhig zu bleiben, doch plötzlich reagierte das Parascope als – tatsächlich beiläufig – der Name „Chris“ fiel. Ein Zufall konnte im Rahmen des Möglichen direkt anschließend ausgeschlossen werden, als das Parascope erneut auf den Namen „Chris“ reagierte. Eine dritte Namensnennung führte allerdings zu keinem erneuten Ergebnis. „Chris“ heißt natürlich zum einen der Gastermittler, PE Chris. Einer der beiden Jungs, die hier in der Burg ein vermutlich paranormales Erlebnis hatten, hieß allerdings auch Chris. Und zwar war jener Chris derjenige, der das Erlebte extrem schlecht weggesteckt hatte. Es ist dem Team zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht bekannt, ob einer der beiden Jungs bedauerlicherweise nicht mehr lebt. Vielleicht handelte es sich aber auch um eine Erinnerungsmatrix? Eine extrem starke, sehr emotionale Erinnerung wie Angst kann sich an einem Ort festigen bzw. zurückbleiben, so eine These, die z.B. vom Jenseitsmedium Bettina Suvi Rohde vertreten wird. Aber ist es möglich, dass eine solche gespeicherte Erinnerung auf die Nennung eines Namens reagiert? Ist sie nicht einfach „nur“ da?
Zumindest für den Moment muss diese Frage unbeantwortet bleiben. Vielleicht würden ja die Auswertungen weitere Hinweise geben.
Chris und Micha nahmen derweil – ohne zuvor informiert worden zu sein – ebenfalls eine starke negative Energie aus dem Flur wahr, der gesperrt gewesen ist. Außerdem hörten beide sehr laute Schritte über ihnen.
Sonja und Chris begaben sich zu guter Letzt noch in den Raum über der Küche. Allerdings war dort keine Energie mehr feststellbar, sodass sie nach gut 10 Minuten abbrachen.
Gegen zwei Uhr endete die Untersuchung
DokumentationII Burg Heinfels/Ghosthunter
Ergebnisse:
Burgherrenhaus:
– EVP (Peps kommentiert ein Foto: „Zwei Orbs kommen rein“ – EVP: „Nein“)
– EVP (2 EVP) nicht verständlich
– Klopfen auf Aufforderung
„Kornkammer“ im Wohnbereich
– Fotos mit einem „Orb“ der über dem Parascope schwebt und Aufzeichnung DVR
– Das vor Ort gehörte sehr laute Geräusch wurde ebenfalls aufgezeichnet
– Weiteres Geräusch, das sich in etwa anhört als würde jemand einen Schrank öffnen oder einen Schlüssel umdrehen
Vielen Dank, Chris, für deine erneute wertvolle Unterstützung – wir freuen uns auf das nächste Mal! Besonderer Dank gilt selbstverständlich Peter Leiter, der dem Team diese Untersuchung erst ermöglicht hat. Wir wünschen ihm und der Burg Heinfels dass die Bauarbeiten planmäßig (insofern das eben machbar ist in einem knapp 800 Jahre alten Gemäuer) verlaufen und die neue Nutzung sehr erfolgreich wird.