Burg Dagestein (2021) / DE

Burg Dagestein 19./20.06.2021

Erbaut wurde die Anlage im 12. Jahrhundert. Besonders eindrucksvoll ist der romanische Bergfried. Die Burg wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert. So wurde beispielsweise der ursprüngliche Zugang in die Kernanlage, der unter dem Bergfried hindurchführte, in späteren Zeiten verbaut und als Gefängnis genutzt. Der berühmteste Gefangene seiner Zeit war der Räuberhauptmann Franz Troglauer, wobei der Arrestort nicht ganz klar ist; eventuell wurde er auch in einer der nicht mehr zugänglichen Arrestzellen nahe dem heutigen Zugang eingesperrt (https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Troglauer).

Das GHTB (Ghosthunter Team Bavaria) war so freundlich uns einzuladen und natürlich sind wir dieser Einladung sehr gerne gefolgt. Am späten Nachmittag trafen somit beide Teams auf der Burg ein. Die Kultur- und Tourismusbeauftrage, Adolfine Nitschke, erzählte viel Wissenswertes über die Geschichte der Burg und ihrer heute noch bestehenden Gebäude. Da Teile der Anlage inzwischen einer neuen Nutzung zugeführt worden sind, würden beide Teams in zwei Bereichen der Burg tätig sein können: Zum einen den Bereich des Bergfrieds mit dem ehemaligen Burgzugang und der Kapelle, zum anderen den ehemaligen Pferdestall mit darüberliegendem Palas.

Der technische Aufbau des Ghosthunter Explorer-Teams sah wie folgt aus:

DVR (3 Cams)

– Pferdestall

– Palas über dem Pferdestall

– Treppe vom Pferdestall hinauf in den Palas

HD

Palas

Kinect

Kapelle im ehem. Bergfried

Lasergrit

Bergfried Erdgeschoss, ehemaliger Burgzugang

Mobil

– Parascope

– 2 Rem Pods

– Full Spectrum Cam

– HD Cam Micha

– Digi Cam

Zu Beginn der Untersuchung befanden sich beide Teams im Erdgeschoss des Bergfrieds. Ursprünglich war dieser der eigentliche Burgzugang gewesen; durch das Erdgeschoss führte das Burgtor mit der Wächternische. Im zweiten Geschoss befand sich die Burgkapelle. Erst später wurde dann der Burgeingang an die heutige Torstelle verlegt. Im weiteren Geschichtsverlauf verbaute man das Bergfriederdgeschoss und legte darin eine Gefängniszelle an. Der runde Einlass befand sich in der Decke, sodass die Gefangenen durch ein Deckenloch in der früheren Burgkapelle in das Verlies gelassen wurden. Im weiteren Verlauf verlegte man das Gefängnis dann in den heutigen Torbereich, der nicht öffentlich zugänglich ist. Es zeigte sich, dass hier im Erdgeschoss des Bergfrieds der aktivste Bereich der Burg sein würde. Noch vor Ort kam es zu verschiedenen Schattensichtungen, körperlosen Stimmen und weiteren akustischen Phänomenen. Micha hatte die ganze Zeit den Eindruck, dass er sah, dass sich im Bereich der vom Lasergrit angestrahlten Wand mit der Nische des Torwächters dauernd Schatten bewegten. Anja und Vanessa vom GHTB konnten dies mindestens einmal bestätigen – leider zeigte sich, dass auf den Aufnahmen keiner dieser Schatten zu sehen war. Sonja sah einmal ein weißes Schemen hinter Daniel herhuschen, auch dieses Ereignis konnte technisch nicht festgehalten werden. Sehr deutlich war zu einem Zeitpunkt zu hören, dass sich jemand an der Außentür zu schaffen machte; eine sofortige Überprüfung brachte kein Ergebnis. Derartige, vor Ort extrem deutlich wahrnehmbare akustische Phänomene hatte das Team bereits mehrfach erlebt: In ähnlicher Form mit dem Geräusch eines Schlüsselbunds und einer sich öffnenden Tür im Schloss Porcia, mit laut knirschendem Kies in der Area 1 und auch zuletzt in einem Privathaushalt in Form eines schweren fallenden Gegenstandes. Auch die Feststellung, dass vor Ort auftretende und deutlich wahrnehmbare weitere Phänomene sich nicht technisch abbilden lassen, war bereits mehrfach getätigt worden. Sehr aktiv zeigte sich auch wieder das Parascope, das sich in diesem und in jedem folgenden Bereich „meldete“. Da allerdings die Muster wieder einmal in fast allen Fällen frappierend identisch waren, fällt das Parascope mit einer einzigen Ausnahme aus der Wertung.

Als Nächstes gingen Micha und Sonja hinauf in die ehemalige Kapelle, das Team vom GHTB begab sich hinüber in den ehemaligen Palas über dem Pferdestall. Da es in der Kapelle überhaupt keine Auffälligkeiten gab und es beim GHTB im Palas wohl auch recht ruhig blieb, fand bald darauf ein Wechsel statt: Das GHTB ging in die Kapelle, Micha und Sonja hinauf in den Palas.

Hier kam es zu zwei bedeutsamen Vorfällen: Zum einen eine Lichterscheinung, die ungeklärt blieb (später berichtete das GHTB, dass es bei Ihnen ebenfalls zu einem Lichtphänomen gekommen war – Autoscheinwerfer scheiden aus, ein Gewitter gab es ebenfalls nicht, für ein Wetterleuchten war das Licht zu konzentriert und es ist auch keinem der Teams ein Wetterleuchten aufgefallen), zum anderen eine für Micha schmerzhafte Begegnung. Sonja hatte das Gefühl, dass eine Wesenheit namens „Magdalena“ anwesend sein könnte. Sie bat diese Wesenheit, sich auf die Kommunikation mit ihr und Micha zu fokussieren – woraufhin Micha plötzlich fürchterliche Kreuzschmerzen bekam, die erst mit dem Verlassen des Raumes schlagartig wieder aufhörten. Hier zeigte auch das Parascope das einzige Mal an diesem Abend ein anderes Muster, als Sonja gezielt nach „Magdalena“ fragte.

Anschließend setzte sich Sonja alleine noch einmal in das Erdgeschoss des Bergfrieds, um den Ort auf sich wirken zu lassen. Nach kurzer Zeit meldete sich der in der Torwächternische geparkte Rem-Pod und es kam zu einer kurzen Kommunikation. Das Gerät hörte allerdings im weiteren Verlauf nicht mehr auf zu lärmen und es schien sogar manchmal eine Art Morsecode auszusenden. Nach einmaligem Aus- und wieder Einschalten blieb es dann ruhig. Dafür meldete sich der „Quattro“ vom GHTB, ein Gerät, das Temperaturunterschiede und EMF-Belastung anzeigt und als Rem-Pod fungiert sowie Erschütterungen meldet. Zunächst meldete dieses Gerät einen Temperaturanstieg, der aber mit der geöffneten Außentür erklärbar ist. Dann allerdings sprangen auch Rem-Pod und EMF-Funktion an, auch hier stoppte das Gerät nicht wieder von alleine. Der immer noch daneben stehende andere Rem-Pod blieb ruhig. Sehr kurzzeitig war auch eine atmosphärische Veränderung spürbar. Das ganze Ereignis war von Sonja und Anja beobachtet worden; Micha, Daniel und Vanessa hatten sich noch einmal in den Palas begeben, wobei Micha erneut von heftigen Kreuzschmerzen geplagt wurde, die wiederum abrupt mit dem Verlassen des Palas endeten. Auffällig war außerdem ein sehr starker Geruch nach Weihrauch.

Die Untersuchung endete gegen 1.30 Uhr.

Ergebnisse:

– Die oben im Bericht erwähnte Lichtanomalie im Palas konnte festgehalten werden, ergänzend sei erwähnt, dass Anja im gleichen Augenblick mit Erscheinung des Lichtes eine Art Schmatzen zu hören glaubte

– Auch die Interaktion mit der Tür konnte festgehalten werden

– EVP: 2 x unverständlich, 1 x Klopfen auf Aufforderung, 1 x eine Art hämisches Lachen

– Bewegungsmelder auf der Treppe vom Pferdestall in den Palas löst zweimal aus

Wie bereits erwähnt, bestätigt sich hier das Phänomen, dass viele Ereignisse vor Ort oft bereits induzieren, dass die technische „Beweislage“ dann eher verhalten ist. Dennoch war es eine sehr interessante und angenehme Untersuchung, für die sich das Ghosthunter Explorer-Team ganz herzlich beim Ghosthunter Team Bayern bedanken möchte. Wir freuen uns auf weitere Projekte!

Ein weitere Dank geht selbstverständlich an Adolfine Nitschke für das uns entgegengebrachte Vertrauen und die damit verbundene Möglichkeit, die Burg Dagestein untersuchen zu dürfen.