Sonntag, 29.08.2021
Die diesjährige Irlandreise führte uns für unsere erste PU-Location nach Enniscorthy. Hier hatten wir 2018 bereits das gleichnamige Castle untersucht; wegen versicherungstechnischer Schwierigkeiten beim eigentlich anvisierten Duckett’s Grove House hatten wir als Alternative das Athenaeum, ein ehemaliges Theater, angeboten bekommen und natürlich sehr gerne zugesagt.
Das Athenaeum war 1892 für die Bürger der Stadt als Theater und Town Hall errichtet worden. 1916 bezogen es die Irischen Freiheitskämpfer als Headquarter und richteten dort ein Hospital und Schlafmöglichkeiten ein. Nur vier Tage später endete die „blutlose Schlacht“ und die Freiheitskämpfer wurden nach einer Evakuierung verhaftet. Bis heute gibt es keinen einzigen belegten Todesfall.
Dennoch avancierte das Athenaeum recht schnell zu einem Spukort: Letztes Jahr wurde ihm gar der Titel „meist heimgesuchtes Theater in Irland“ verliehen. Dort agierende Ghosthunter, vor allem das vor Ort ansässige Team Slaney Paranormal Investigators, berichtete von körperlosen Stimmen, sich selbständig machenden Türen, Schatten und gar Manifestationen. Zahllose EVP und auch Schattenfiguren wurden auf Audiogeräten und Filmaufnahmen festgehalten. Eine Zusammenfassung gibt es hier:
Inside The Athenaeum Enniscorthy, Ireland’s Most Haunted Theatre | Spooky Isles
Gegen 18 Uhr trafen G.E.T., GHTB, Erik Wulfsson und PE Chris an der Location ein und bekamen eine äußerst informative Führung durch Seany Power, der den Teams natürlich auch die Orte zeigen konnte, an denen er und sein Team bereits paranormale Ergebnisse erzielt hatten. Bereits vor dem Aufbau, als Sonja alleine durch das Gebäude ging, kam es im Museum zu einem Vorfall: Eine Tür wollte sich just in dem Moment, in dem sie durchging, selbständig machen und zufallen, trotz Keil. Ein sofortiger Selbstversuch erweckte zunächst den Anschein, als hätten möglicherweise Schritte die Tür bzw. ihren Keil bewegt, doch ließ sich das nicht wiederholen.
Technikaufbau
DVR: Theatersaal, 2 Cams
Steady Cam 1: Museum
Steady Cam 2: Aufenthaltsraum
Außerdem im Einsatz
-Rem Pod
-Parascope
-Full-Spectrum-Cam
-Audiogeräte
-IR-Cam
-Digi-Cam
Den Einstieg in die Nacht gestaltete Wexford Paranormal Investigator und Countrysänger Michael Benson mit dem Song „Grace“. 1985 von Frank und Seán O‘Meara geschrieben, erzählt der Song die tragische Geschichte von Grace Gifford, die ihren Verlobten Joseph Mary Plunkett in Dublins bekanntem Gefängnis Kilmainham Gaol heiratete, nur sieben Stunden bevor er wegen seiner Beteiligung am Osteraufstand 1916 hingerichtet wurde. Mit dem Song, so die Hoffnung, würden vielleicht bei den eventuell noch vorhandenen Seelen Erinnerungen geweckt werden.
Im Hauptsaal des Theaters kam es dann zu einer ersten Untersuchung, bei der es außer knackenden Glühbirnen keine besonderen Ereignisse gab.
Peps und Micha begaben sich danach ins Museum, konnten dort aber aufgrund der Hellhörigkeit des Gebäudes (die Stimmen der anderen im darüber liegenden Theater waren zu deutlich hörbar) letztlich nicht wirklich aktiv werden.
Peps, Micha und Sonja gesellten sich als Nächstes zu Erik und Chris, die sich im Aufenthaltsraum im Erdgeschoss aufhielten. Was sie nicht wussten: Kurz zuvor hatten Erik und Chris mithilfe der Dowsing Rods bereits festgestellt, dass sich in einer Ecke des Raumes eine Energie aufzuhalten schien. Genau in diese Ecke stellte sich Micha. Es entwickelte sich relativ schnell eine sehr starke und scheinbar negative Energie die schließlich Micha regelrecht überwältigte. Eine Flut an heftigen Emotionen prasselte auf ihn ein und sein Gehirn war wohl letztlich nicht mehr in der Lage, diese Flut zu bearbeiten. Er versteifte sich und krampfte sogar. Chris, der weiterhin mit seinen Dowsing Rods agierte, fand mittelts dieses Hilfsmittels heraus, dass es sich scheinbar um einen Vater handelte, der Selbstmord begangen hatte und nun verzweifelt seinen Sohn sucht, um ihn um Vergebung zu bitten. Micha, so schien es, hatte starke Ähnlichkeit mit diesem Sohn – oder vielleicht handelte es sich auch um einen Fall von Reinkarnation. Während des Vorfalls reagierte das Parascope, die EMF-Werte schnellten kurzzeitig nach oben und ein Temperaturmessgerät zeigte statt Wärme Kälte an, als Micha vorbei geführt wurde. Die überkreuzten Dowsing Rods signalisierten Chris zusätzlich, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Im Nachgang entwickelte sich eine extreme Kälte, die von allen wahrgenommen wurde. Auch Sonja blieb von der starken Energie nicht verschont, kam jedoch weit glimpflicher davon als Micha. Aufgrund der Schwere der Symptomatik wurde die Untersuchung in diesem Raum nach diesem Vorfall unterbrochen.
Weiter ging es für G.E.T. nach einer Pause in einem kleinen Raum nach einem Duschgang. Kurzzeitig schien sich eine Energie aufzubauen, war jedoch auch schnell wieder verschwunden. Anschließend ging es ins Artisten-Schminkzimmer. Dort hatte Sonja einmal das Gefühl, von der Tür weggeschickt zu werden, ansonsten gab es keine Ereignisse.
Micha und Peps begaben sich schließlich noch einmal in den Aufenthaltsraum. Micha wollte, für den Fall, dass er auf irgendeine Weise vielleicht tatsächlich in diese Angelegenheit involviert war, die mutmaßlich dort anwesende Seele beruhigen, indem er ihr den Suizid vergab. Es kam zu einem zweifachen heftigen Türrütteln, das trotz anschließender Versuche mit möglichen Durchzugvarianten und anderen Türen nicht nachgestellt werden konnte.
Ergebnisse
– DVR: Schatten im Theater Richtung Einlasstür, von links nach rechts und zurück
– Heftiges Türrütteln (beim 2. Mal nach 3 Minuten deutlich intensiver als beim ersten Mal), vermutlich als Reaktion auf Michas Frage „Hast du mich verstanden?“
– EVP in der Künstlergarderobe: I’m hurt (Aufnahme mit HD-Cam)
– Sehr lautes Geräusch im zum Zeitpunkt der Aufnahme leeren Raum (Künstlergarderobe, Aufnahme mit HD-Kamera)
– EVP im Theatersaal (Aufnahme mit Full Spectrum-Cam)
– Merkwürdiges Geräusch (wie von einer die Treppe runterfallenden Billardkugel o.ä.) bei der Vorbegehung
Wir danken Seany Power und Michael Benson für die wunderbare Möglichkeit, diesen einzigartigen Ort so kurzfristig untersucht haben zu dürfen!