Area 1 – Ein außergewöhnlicher Ort und eine außergewöhnliche PU
Die Area 1 ist ein ehemaliges Nato-Sonderwaffenlager in der Pfalz. Die ursprünglich aus der Zeit des Kalten Krieges stammende Anlage wurde später im Zuge der RAF-Attentate nochmals zusätzlich militärisch gesichert. Auf einer Gesamtfläche von 680 Hektar standen 201 Gebäude und 96 Bunker als Lagerhäuser für Munition, Atomwaffen und Nuklearsprengköpfe. 146.430 laufende Meter Stacheldraht umgaben das Areal, das Ende der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts in großen Teilen zurückgebaut oder abgerissen wurde. Seit einigen Jahren hat der Verein IG Area 1 e.V. das Gelände zugänglich gemacht und kümmert sich um die heute noch vorhandenen Gebäude. Neben dem entkernten Wachgebäude mit auffälligem Turm stehen noch Geschützstände und zahlreiche Bunker, von denen ein paar ebenfalls zugänglich sind. Infotafeln im Gelände geben einen guten Überblick über die einstige Ausdehnung und die ehemalige Bebauung und Sicherung der Anlage.
Das Ghosthunter Explorer-Team traf am Nachmittag auf dem Gelände ein. Zu diesem Zeitpunkt waren noch andere Besucher anwesend und es kündigte sich bereits ein Gewitter an. Bei der Erstbegehung des Geländeteils der in die PU mit einbezogen werden sollte, hatte Marisa gleich beim ersten Bunker der „Bunkerallee“ das Gefühl, als ob dort eine Person im Inneren liege. Dies bestätigte sich zum Glück nicht oder noch nicht und so schritt das Team Bunker um Bunker ab. Von den sechs Bunkern die auf dieser Seite des Geländes abgegangen wurden, waren vier offen und zugänglich. Außerdem lag in diesem Bereich in Höhe der ersten drei Bunker ein Wall im Wald, der bei einer Explosion das dahinterstehende Gebäude hätte schützen sollen. Diese ersten drei Bunker dienten als Atomwaffenlager. Im weiteren Verlauf der Bunkerallee traf das Team dann auf der den Bunkern entgegengesetzten Seite auf den ehemaligen Hubschrauberlandeplatz, der auch mit untersucht werden sollte. Der Bunker, der am Ende der Allee steht und dessen riesige Stahltüren nur halb geöffnet sind (Bunker 6), machte besonders auf Sonja einen beunruhigenden Eindruck; sie konnte ihn nicht betreten. Auf dem Rückweg zum Wachgebäude sah Sonja dann auch noch beim Hinaustreten aus einem der vorderen Bunker sehr deutlich einen Schatten, der hinter dem als „Museumsbunker“ bezeichneten Gebäude von rechts nach links huschte. Ansonsten machte das Gelände aber einen ruhigen Eindruck und alle waren sich einig, dass vielleicht sogar die umliegenden Wälder interessanter sein könnten als die erhaltenen Gebäude. Schon aufgrund des sich immer deutlicher ankündigenden Gewitters war das Team bald nur noch mit einem Fotografen nebst Model im Wachgebäude alleine und nutzte den schon bald einsetzenden Regen, um das Equipment im Innern zu positionieren.
Zum Einsatz kamen:
Movetest 1: Im 1. Stockwerk des Wachgebäudes, Cam-überwacht
Movetest 2: im Erdgeschoss des Gebäudes, Cam-überwacht
div. Klangbewegungsmelder
Parascope
K2
2 Rem-Pods
Diverse HD & IR-Cams sowie Digi Cams
Im Anschluss an das Gewitter verließ das Team das Wachgebäude zeitgleich mit Fotograf und Model, die sich auch verabschiedeten, und begab sich zum ehemaligen Hubschrauberlandeplatz, um dort mit der Untersuchung zu beginnen. Abgesehen davon, dass Peps und Sonja den Eindruck äußerten, dass schon Präsenzen da seien, sich diese aber im Hintergrund aufhielten, blieb es komplett ruhig. Zu ruhig, wie langsam allen klar wurde. Obwohl sich das Gelände mitten im Wald befindet, war praktisch kein einziger Vogel zu hören. Dennoch war die Stimmung locker, da sich die Vermutung, dass es eher sehr ruhig bleiben würde, ja zu bestätigen schien. Entlang der Bunkerallee machte sich das Team auf den Weg zurück zum Wachgebäude.
Sonja sah den Bau und hatte sofort den Eindruck, dass sich die Atmosphäre komplett verändert hatte. Der mit Graffiti besprühte Betonbau hatte seinen vorherigen Gleichmut verloren und wirkte nun, selbst bei noch vorhandenem Tageslicht, eher abweisend und bedrohlich. Davon waren zunächst nicht alle überzeugt, doch ging es von da an Schlag auf Schlag. Kaum hatten sich alle im ersten Stockwerk zur PU bereitgestellt, da fühlten sie sich auch schon extrem unwohl. Atembeschwerden, Herzschmerzen und das starke Gefühl, ständig bereit zur Flucht sein zu müssen konnten von allen bestätigt werden. Die vorherige Lockerheit war einem Gefühl der ständigen Bedrohung gewichen, jeder hatte den Eindruck, dass irgendeine Gefahr unmittelbar bevorstehen könnte. So dauerte es auch nicht lange, bis sich das Parascope das erste Mal meldete.
Micha hatte zuvor gefragt, wie viele Wesenheiten anwesend seien („seit ihr mehr als drei?“). Ein zweites Mal reagierte dass Parascope auf die Frage: „Are you a member of the US Army?“ Zudem hörte das Team zeitweise Schritte und/oder Stimmen, die aus dem Gebäude selbst zu kommen schienen und sehr plastisch oder real waren. Peps war einmal überzeugt, dass ein Auto auf das Gelände fuhr, weil sie deutlich „den Kies knirschen“ hörte. Irgendwie waren alle erleichtert, als man sich darauf einigte, die Untersuchung im Erdgeschoss fortzusetzen. Dort war es atmosphärisch etwas besser. Auffällig war, dass einer der Rem-Pods extrem lange reagierte (hier kam es zu einer kurzen Interaktion), zudem war auch das Parascope wieder aktiv. Als sich die Lage wieder beruhigt hatte, entschied das Team die Untersuchung im Wachgebäude aufgrund der merkwürdigen, aggressiven Stimmung die sich kontinuierlich zu verschlimmern schien, zu beenden. Tatsächlich wollte niemand mehr alleine sein. Man entschied sich, das Equipment bereits in die Autos zu laden und nur mit dem „nötigsten“ bewaffnet noch einmal hinauf zu Bunker 6 zu gehen, in dessen unmittelbarer Nähe am Tag die Schattensichtung stattgefunden hatte. Noch auf dem Weg dahin kamen alle überein doch lieber mit den beiden Autos zum Bunker zu fahren – zu lang erschien der Weg durch die Bunkerallee angesichts der nun auch dort spürbaren feindlichen Stimmung. Peps hatte auch den Eindruck gehabt, als würd jemand beim ersten Bunker in der Tür stehen. Sollte es vielleicht tatsächlich zu einer unübersichtlichen Situation kommen war die Gefahr, dass jemand bei einem Fluchtversuch stürzte einfach zu groß – safety first. Und alle hatten nach wie vor den Eindruck, dass sie jederzeit bereit sein mussten, das Gelände zu verlassen.
Kaum standen die Teammitglieder am Bunker, ging das Parascope an. Inzwischen war niemand mehr bereit den Bunker zu betreten. Alle hatten das Gefühl, dass in der Bunkertür jemand steht. Es erklang ein Geräusch aus dem Bunker. Auf Sonjas Frage, ob es vielleicht ein Problem sei, weil sie Deutsche seien ertönte ein zweimaliges Knacken. Sonja hatte zudem einmal den Eindruck den Satz „I am not alone“ zu verstehen; ab diesem Zeitpunkt gab es eine weitere Veränderung, denn plötzlich fühlte sich das Team nicht nur von der Präsenz in und um den Bunker herum bedroht, sondern auch noch von einer Anzahl unbekannter Größe an Präsenzen in dem Wald gegenüber des Bunkers. Erneut meldete sich auch das Parascope und da sich das Gefühl der Bedrohung immer weiter verstärkte, entschloss sich das Team schließlich, die Untersuchung zu beenden.
Es ist sicherlich interessant, dass auf einem Gelände, über das keine geschichtlichen Katastrophen oder ähnliches bekannt sind und das zumindest mutmaßlich auch in den Weltkriegen keine Bedeutung hatte, ein solche Intensivität an Emotionen freigesetzt werden kann. Dieser Umstand, eben dass die Geschichte sich allein in der Neuzeit ansiedelte und eigentlich und mit aller nötigen Vorsicht bemerkt somit kein „Grund“ für eine Untersuchung vorlag, hatte im ersten Verlauf des Abends ja dazu geführt, dass sich alle vielleicht ein wenig zu sicher fühlten auf dem Areal. Die Umkehrung der Atmosphäre, der Wechsel von fast heiterer Gelassenheit zu aktiver, nackter Bedrohung kam sicherlich auch deswegen für alle überraschend. Natürlich ist es möglich, dass es auf dem Gelände im Laufe der US-Besetzung zu Unfällen oder ähnlichem kam, auch Suizide damals wie heute die nicht publiziert wurden, sind denkbar. Aber für uns nicht zu beweisen. Vorstellbar vielleicht auch, dass uns tatsächlich keine Wesenheiten, Geister oder ähnliches Angst gemacht haben, sondern tatsächlich „nur“ gespeicherte Emotionen. Und dann erledigt, in beiden Fällen, ja auch noch die Gruppendynamik den übrigen Teil. Klar ist, dass uns die Area 1 sicherlich in Erinnerung bleiben wird und wir hoffen sehr, dass dieser außergewöhnliche Ort der Nachwelt noch lange erhalten bleibt (und dass diese unsäglich dummen Graffitisprayer die nichts außer Geschlechtsteilen und wüsten Beschimpfungen drauf haben sich an ihrer eigenen Sprühdose verschnüffeln). Leute, bitte begegnet solchen Orten mit Respekt!
Ergebnisse:
- Anomalie auf Foto in der Bunker Allee („Shadow People“?) Vergleichsfotos und –filmaufnahmen konnten keine plausible Erklärung liefern
- Parascope-Reaktionen im Wachgebäude und vor Bunker 6
- REM-Pod-Reaktion im Wachgebäude mit Reaktion auf Ansage
- EVP: Türgeräusch
(alles wie immer in der Doku einsehbar)
Es ist sehr interessant, dass hier wieder ein Phänomen auftrat, dass uns auch z.B. in Porcia, Österreich so begegnet ist: Vor Ort traten sehr viele, sehr intensive Phänomene auf. Hier sind insbesondere die „realen“ Geräusche zu erwähnen, die später auf den Film- und Tonaufnahmen nicht in dem Maß oder gar nicht so festgehalten werden konnten, wie sie vor Ort auftraten. Das kann eigentlich nur zu der Annahme verleiten, dass die Jenseitige Welt – ihre Existenz mit der notwendigen Vorsicht vorausgesetzt – vielleicht sehr wohl aktiv Einfluss darauf nehmen kann, was die Technik letztlich als „Beweis“ festhält und was nicht. Oder?