Wald der Schatten
KZ-Außenlager in Baden-Württemberg / Wald der Schatten
Die Außenlager gehörten zum Konzentrationslager Natzweiler-Struthof und zum gegen Ende des Krieges forcierten „Unternehmen Wüste“. Unter dem Einsatz von meist jüdischen Zwangsarbeitern wurde an verschiedenen Stellen im „Reich“ der verzweifelte Versucht gestartet, aus bestimmten Bodenvoraussetzungen (in diesem Fall Schiefer) Diesel zu gewinnen. Benzin war in den 1944er Jahren knapp geworden und Kriegsfahrzeuge konnten entsprechend nicht mehr eingesetzt werden. Unter unmenschlichen Bedingungen wurden die Zwangsarbeiter dazu getrieben riesige Fabriken zu errichten. Die hier im Zentrum stehende Fabrik wurde nicht mehr in Betrieb genommen. Heute befindet sich an ihrer Stelle ein Gedenkpfad, der über die grauenhaften Versuche den Krieg doch noch irgendwie zu gewinnen, informiert.
Nach einer nachmittäglichen Vorbesichtigung traf das Team gegen 19 Uhr wieder am Untersuchungsareal ein. Sunny hatte direkt zu Beginn das Gefühl, dass sich hinter der Ruine des Elektrizitätswerkes ein Kind oder Jugendlicher verstecke. Während Micha die Steady Cam an einem anderen, oberhalb liegenden Ruinenteil installierte, begab sich Sunny deshalb zu der Stelle, an der sie die Wesenheit vermutete. Sonja blieb in der Zeit an der Wetterschutzhütte stehen und machte Fotos. Dabei fiel ihr ganz kurz ein Schatten auf, der sich links von Sunny befand. Als sie Sunny wenig später davon erzählte, fühlte sie, dass sie etwas am Rücken anfasste. Sunny hatte hinter der Ruine unterdessen das Gefühl, dass es sich um eine männliche, junge Person handele, die sich allerdings aus Angst versteckte. Leider war ein Kommunikationsaufbau nicht möglich.
Dennoch versucht das Team, als Micha auch wieder dazu stößt, oberhalb des Elektrizitätswerkes Kontakt aufzunehmen – erfolglos.
Die nächste Station war das Öl-Schlamm-Trennwerk. Von Beginn an fühlten sich alle in diesem Bereich unwohl und beobachtet. Als Micha aufforderte zu sagen, „wer du bist“, hatte Sonja plötzlich das Gefühl, dass ein Mann vom erhöhten Weg aus auf sie zu renne. Micha sah einen Schatten. Zu einer Kommunikation kam es nicht.
Im danach aufgesuchten Gasreinigungswerk waren alle von der dort herrschenden Hitze überrascht. Die nach oben offene Backsteinruine hatte diese Temperaturentwicklung bei der ersten Begehung gegen 16 Uhr noch nicht gezeigt und es war zudem ein bewölkter, regnerischer Tag. Das Parascope meldete sich, zeigte allerdings den inzwischen bekannten Ablauf. Ansonsten kam es zu keinen interessanten Vorkommnissen, sodass sich die Drei bald nach draußen begaben. Das Geräusch, das in der Dokumentation vorgestellt wird und nach der Frage „Möchten Sie, dass wir rausgehen?“ auftauchte, war vor Ort nicht hörbar. Sehr wohl gehört wurde allerdings – und zwar mehrfach an unterschiedlichen Stellen im Gelände – eine Zugpfeife, wie sie von Dampfloks benutzt wurde. Die nächsten Bahnschienen sind über 8 km entfernt.
Außerhalb des Gasreinigungswerkes hatte Sunny sehr schnell das Gefühl, als befände sich ihr Arm in einem zu engen Gips, oder als werde der Arm gequetscht. Das unangenehme Gefühl verschwand mit einem erneuten Standortwechsel sofort.
Im als nächstes anvisierten Bereich mit einer Skulptur wurde ein sog. „Era-Cue“-Test durchgeführt. Bei dieser Art des Triggerns wird beispielsweise zeitgenössische Musik abgespielt, um damit eventuell Reaktionen hervorzurufen. In diesem Fall wurde zunächst ein jüdisches Volkslied
abgespielt. Während die Musik lief, hatten alle das Gefühl, dass sich ganz viel Menschen um sie herum versammeln würden. Die Atmosphäre war durchweg positiv, es wirkte, als würden sich die Menschen im Takt der Musik bewegen und ein starkes Heimatgefühl erfasste alle Teammitglieder.
Beim anschließenden jüdischen Friedensgebet nahm Micha eine weinende Frau wahr. Sonja spürte im weiteren Verlauf eine durchdringende Kälte, die sich auf den Bereich links von ihr konzentrierte. Das dort stehende Parascope meldete sich kurz darauf, zeigte allerdings einmal mehr den gleichen Bewegungsablauf.
Das Team begab sich dann, dem Gedenkpfad folgend, wieder den Berg herunter zum Unterstand und dann noch einmal Richtung Öl-Schlamm-Trennwerk. Dabei benutzten die Drei den regulären Spazierweg. Sunny und Sonja liefen voraus, Micha befand sich hinter ihnen. Er hatte zuvor entschieden, seine eigene Cam auszumachen. Um dennoch etwaige Vorfälle festhalten zu können, ließ Sonja ihre Full-Spectrum-Cam aber laufen. Kurz vor dem Erreichen des anvisierten Zielpunkts schoss Micha plötzlich nach vorne, da er dicht hinter sich einen weiteren Läufer wahrgenommen hatte. Er war sichtlich erschrocken. Wenige Minuten später berichtet Sonja, sie habe beim Zurückleuchten auf den Weg in ein paar Augen geleuchtet. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass es sich dabei um Tieraugen gehandelt hat. Da niemand wirklich wieder hinab in das Öl-Schlamm-Trennwerk gehen wollten, verteilten sich die Drei etwas oberhalb: Sunny stand bei der Treppe, die ins Werk führte, Sonja dicht unterhalb des Weges und Micha zwischen ihnen. Die Entfernung voneinander betrug vermutlich gut drei Meter.
Micha fragte Sonja plötzlich, ob sie laufe. Da Sonja sich nicht von der Stelle bewegt hatte, verneinte sie dies. „Ich habe dich oben auf dem Weg hin und her laufen sehen, eine weiße Gestalt“, sagte Micha – was interessant ist, da er vermutete, Sonja würde sich bewegen, diese aber dunkle Kleidung trug.
Kurz darauf kommt es zu einem weiteren Vorfall, als Sunny denkt, dass etwas neben ihr steht und sie unerfreut anschaut. Da alle sehr angespannt waren und somit die Möglichkeit von Fehleinschätzungen und/oder möglicher Unfallgefahr stieg, wurde die Untersuchung nach dieser Häufung von Vorfällen beendet.
Dokumentation
Ergebnisse:
- Auf der Steady Cam ist im Hintergrund ein Bäumchen sichtbar, dass sich, im Gegensatz zu allen anderen Büschen – während der gesamten Aufnahme genau einmal bewegt
- EVP im Gasreinigungswerk bei der Frage, „Möchten Sie, dass wir rausgehen?“, nicht verständlich
- Ebenfalls im Gasreinigungswerk: Geräusch einer Zugpfeife
- Ebenfalls im Gasreinigungswerk: Micha fragt: „Wie hieß der Typ [Kommandant] nochmal? Euler?“ Sonja korrigiert: „Oehler“, daraufhin EVP „Ja“
- Geräusch (Fallgeräusch?), als Sunny von dem Gefühl des gequetschten Arms berichtet
- Geräusch, als Sunny sich bei der Ruine des Elektrizitätswerkes von der dort vermuteten Wesenheit verabschiedet
- Mit der Digitalkamera aufgenommenes Bild einer Kontur mit Gesicht. Dieses Foto wurde vom Team in die Ergebnisliste aufgenommen, weil Sonja links von Sunny einen Schatten sah. Die Aufnahme entstand oberhalb des Elektrizitätswerkes, als Sunny versuchte, mit der von ihr dort vermuteten Wesenheit eine Kommunikation aufzubauen. Es wird an dieser Stelle nicht abgestritten, dass es sich um Pareidolie handeln könnte.